3.5 Internet/ Jobmaschienen
Anhang: Hintergrundinfos
 
1.Verhalten der Internet-Teilnehmer
 2.Trends
 3. Ein interessanter Rekrutierungsansatz
 
1. Verhalten der Internet-Teilnehmer

EineUntersuchung hat kürzlich ergeben, daß vor allem die unter 35jährigen regen Gebrauch vom Internet bei der Job-Suche machen. Der Studie zufolge ergibt sich für die Kontaktaufnahme der Wirtschaftsingenieure zu den Firmen folgendes Reihenfolge:

  1. Annoncen
  2. Direktansprache (Initiativbewerbung)
  3. Internet
Die Wissenschaftler glauben sogar, daß das Internet in naher Zukunft mit 79% zum vorherrschenden Kontaktmedium aufsteigen wird.
Die Unternehmer hoffen auch, daß sich die Kosten für die Einstellung einer qualifizierten Fachkraft, die z. Zt. durchschnittlich etwa DM 25.000,- betragen, drastisch senken lassen.
Bei einer mittelständischen Firma wurden 1999 bereits zwei Drittel des Fachpersonals mit Führungsverantwortung über das Internet rekrutiert, wobei die Kontaktaufnahme vornehmlich über eine Jobbörse und erst in zweiter Linie über die eigene Homepage geschah.
2.Trends

Kürzlich wurden mir von einer Journalistin vier Fragen zur Bewerbung im Internet gestellt, die ich wie folgt beantwortet habe:

  1. Welche Vorteile bietet eine elektronischen Bewerbung?
    Ich sehe folgende Vorteile:
    • Wenn eine Firma im Internet präsent ist, können Sie sich meist vorab sehr gut über die Firma informieren.
    • Sie können bequem von zu Hause aus recherchieren und Ihre Bewerbung bearbeiten. Das spart Zeit.
    • Die Internetbewerbung ist in der Regel sehr viel billiger. Kosten für die (meist sehr teure) Mappenherstellung und den Versand fallen nur dann an, wenn ein Arbeitgeber konkretes Interesse an Ihrer Bewerbung hat.
  2. Welche Nachteile birgt sie?
    • Häufig handelt es sich bei der Internetbewerbung um vorgefertigte Fragebögen, die wenig Freiraum für Kreativität lassen.
    • Ferner ermöglichen elektronische Filter, eine Bewerbung nach bestimmten Kriterien oder Schlagworten zu selektieren. So können beispielsweise alle Bewerber, die ein Alterslimit überschreiten, völlig anonym von einem PC sofort aussortiert werden. Das können Sie nicht verhindern; Sie können dem aber vorbeugen, indem Sie sich gut vorbereitet anhand meines Telefonleitfadens (vergl.a. Abschnitt 3.2 Kontaktnetz; nur im Hauptkurs verfügbar) vorher mit den Personalverantwortlichen telefonisch in Verbindung setzen und dabei einen guten Eindruck machen.
  3. Wann empfiehlt sich die elektronische Bewerbung?
    • Das hängt von der Branche und Größe des potentiellen Arbeitgebers ab. Bei Kommunikationsfirmen halte ich das heute schon für selbstverständlich. Da hat man auch den Freiraum, etwas mehr Virtuosität einzubringen. Bei kleineren oder mittleren Unternehmen sollte man reservierter sein und vorher anfragen (s. u.).
  4. Worauf sollte man besonders achten?
    • Wenn Sie per Internet Informationen austauschen, sollten Sie unbedingt vorher klären, mit welcher Software das Unternehmen arbeitet, damit ihre Dokumente auch so originalgetreu wie möglich bei dem Arbeitgeber ankommen. Verzichten Sie ferner auf speicheraufwendige .gif bzw. jpeg- Dokumente. Dies könnte den Arbeitgeber verärgern.

 

3. Ein interessanter Rekrutierungsansatz

Lt. Pressemeldung Quelle: Dipl.-Ing F. Pfefferle; Trainee bei ZF: Trainees im Cyberspace. Hochschulanzeiger /Nr. 48; S. 10-> setzt die ZF Friedrichshafen AG "neue Zeichen, um die Richtigen ins Boot zu holen und diese auch bei der Stange zu halten".
In Phase I der Kandidatenauswahl für ein Trainee-Programm werden die berufsrelevanten Daten online abgefragt. In Phase II werden dem Kandidaten per E-Mail zwei weitere Mitstreiter vorgestellt. Dieses virtuelle Team hat die Aufgabe, ein kurzes Essay (Abhandlung) zu einem von der Firma vorgegebenen Thema (ausschließlich per E-Mail) zu verfassen. Schließlich mußte jeder Kandidat individuell, ebenfalls per E-Mail, einige Fragen "zu seiner Rolle im Team" beantworten.
Die erfolgreichen Kandidaten dieser virtuellen Bewerbungsrunde werden dann zu einer eintägigen Auswahlveranstaltung eingeladen.
Derselben Quelle zu Folge ist ZF mit diesem Verfahren zur Ermittlung der Teamfähigkeit eines Kandidaten, sehr zufrieden.
Weitere Infos im Internet unter http://www.zf-group.de/ Ursprünglich haben nur große Firmen das Internet als Aquisitiosnspalttform benutzt. Mittlerweile tun dies aber auch mittlere und neuerdings auch kleinere Firmen.
Wie rasant die Entwicklung ist, können Sie einer Pressemeldung über die Inanspruchnahme der Firma www.jobware.de entnehmen. Ende 1998 waren dort ca. 1.100 Stellenangebote registriert. 15 Monate später waren es bereits 6.400.
Im Dezember 1998 gab es ca. 100.000 Anfragen von Arbeitsuchenden, während es im April 2000 bereits ca. 450.000 waren.

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